die anwesenden 17 Gründungsmitglieder
und die jetzige Abteilungsleitung
Bild: F.Werner / Sportagentur Werner
Im Rahmen des 75-jährigen Jubiläums des Hauptvereins TSG Nattheim und des 40-jährigen Bestehens der Abteilung Ringen veranstaltete die Ringerateilung am Samstag, den 31.07.2010 ein Jubiläumsturnier in der Ramensteinhalle. An dem Turnier nahmen die Mannschaften des AC Röhlingen, KG Dewangen / Fachsenfeld, TV Faurndau und der TSG Nattheim teil.
An diesem Turnier kamen hauptsächlich jugendliche Ringer unter 23 Jahren (U23) zum Einsatz. Turniersieger wurde die routinierte KG Dewangen / Fachsenfeld mit einem 31:8 Sieg gegen den AC Röhlingen, vor der TSG Nattheim, die sich im Finale um Platz 3 gegen den TV Faurndau mit 30:10 durchsetzte. In den Vorrundenkämpfen gewann die KG DeFa mit 22:16 gegen die TSG Nattheim und der AC Röhlingen gegen den TV Faurndau mit 32:8. Als Kampfrichter fungierten die Bundeslizenzinhaber Peter Abele vom AC Röhlingen und Georg Moser vom KSV Unterlechingen.
Bild: F.Werner / Sportagentur Werner
Jeder Teilnehmer bekam eine Urkunde und eine Medaille und die Mannschaften je einen Pokal. Die Medaillen und die Pokale wurden vom Inhaber des Gesundheitscenters Walter Hiller gespendet.
Parallel zu der sportlichen Veranstaltung fand in der Ramensteinhalle das 2. Veteranentreffen statt. Zu diesem Ereignis waren alle ehemaligen Trainer, Funktionäre, Ringer und Helfer der Ringerabteilung eingeladen. In der Pause des Turniers vor dem Finale um Platz 3 und Platz 1 wurden dann die anwesenden 17 Gründungsmitglieder mit einer Medaille und einer Urkunde von Abteilungsleiter Verwaltung Karl-Heinz Koch und Jugendleiter Harald Trinkle geehrt. Der Initiator, Gründer und jahrelanger Abteilungsleiter Gerhard Böhm bekam von dem Abteilungsleiter Sport Jürgen Trinkle zudem noch einen schönen Steiff-Löwen auf einer symbolischen Ringermatte für seine jahrelange Arbeit und Einsatz geschenkt. Auch heute noch unterstützt Gerhard Böhm „seine“ Ringerabteilung tatkräftig soweit es geht und steht immer noch mit Rat und Tat zur Seite.
Folgende Gründungsmitglieder wurden damals schriftlich im Protokoll erfasst:
Heinz Auchter, Josef Bischof, Gerhard Böhm, Gerfried Buresch, Hans Deffner, Josef Freund, Manfred Frey, Bernd Frey, Günther Häußler, Dieter Klement, Hubert Koch, Hans Konold, Erich Kuhn, Ottmar Kuhn, Arnold Lanzinger, Gerhard Luckan, Ernst Maier, Jürgen Maurer, Siegfried Ocker, Georg Petzl, Werner Saur, Hartwig Schanzel, Hans-Dieter Schenek, Horst Schenek, Hans Setzinger, Karl-Heinz Sörös, Stefan Strack, Karl Ulrich und Hans Wiedenmann.
Bild: F.Werner / Sportagentur Werner
Die Ringerabteilung der TSG Nattheim wurde am 15. Mai 1970 im damaligen Gasthaus Ochsen gegründet. An diesem Tag unterzeichneten 29 Männer die Gründung der neuen Abteilung unter der Leitung von Initiator Gerhard Böhm, der 1966 aus beruflichen Gründen von Ulm nach Nattheim umzog und dort sesshaft wurde. Zu Beginn wurde noch in Schnaitheim gerungen, ehe dann 1970 die Abteilung Ringen bei der TSG Nattheim gegründet wurde. Bereits am 17. Februar 1970 fand eine erste Sitzung im damaligen Gasthaus Fuchs statt, bei der 43 Männer Interesse an einer Gründung schriftlich bestätigt haben. Bereits im Gründungsjahr wurde zu den Rundenkämpfen der Bezirksklasse eine Mannschaft gemeldet und die Nattheimer belegten auf Anhieb den dritten Tabellenplatz. Wider erwarten hatte sich das Ringen in Nattheim nach kurzer Anlaufzeit etabliert und bereits in der Saison 1973/74 wurde die TSG erstmals Meister der Bezirksliga und stieg in die Landesliga auf. Nach dem bitteren Abstieg im folgenden Jahr schaffte die Mannschaft 1975/76 gleich wieder den Aufstieg in die neu gegründete Verbandsliga. Im Juni 1979 verpflichtete man den früheren persischen Spitzenringer Salsal Nasser als neuen TSG-Trainer. Pünktlich zum 10-jährigen Jubiläum wurde der Aufstieg in die Oberliga geschafft. Den entscheidenden Kampf hierfür gewannen die Nattheimer vor rund 700 begeisterten Fans mit 31:9 Punkten in der legendären Gemeindehalle. Im ersten Jahr in der Württ. Oberliga wurde dann auf Anhieb die Meisterschaft errungen. Die beiden Aufstiegskämpfe zur zweiten Bundesliga wurden aber gegen den starken bayrischen Oberligameister Johannis Nürnberg im Frühjahr 1981 mit 26:13,5 und 33:7 verloren. Hinter der KG Aalen-Königsbronn erreichte die Mannschaft den zweiten Platz in der Oberliga. Dieser berechtigte zur Teilnahme an den Aufstiegskämpfen zur zweiten Bundesliga-Süd gegen den bayrischen Meister SV Wacker Burghausen. Die Nattheimer Gemeindehalle war am 16. Januar 1982 mit rund 800 Zuschauern restlos ausverkauft, als nach dem Vorkampfsieg auch der Rückkampf gegen Burghausen gewonnen und somit der Aufstieg geschafft wurde. Nach einem Jahr Zugehörigkeit zur 2. Bundesliga musste die Mannschaft aber leider in den sauren Apfel beißen und wieder in die Oberliga absteigen. Im Jahr 1986 wurde die TSG Nattheim erneut Württ. Oberligameister. Im Vor- und Rückkampf wurde der bayrische Meister AC Penzberg klar besiegt und der Aufstieg in die 2. Bundesliga erneut geschafft. Die Nattheimer belegten in der 2. Bundesliga dann 1987 unter 10 Mannschaften einen hervorragenden 5. Platz. Leider musste man dann 1988 um den Abstieg kämpfen. Punktgleich mit dem TSV Berchtesgaden belegte man wegen des schlechteren Einzelpunktverhältnisses den letzten Tabellenplatz und musste wieder in die Oberliga absteigen. Danach belegte man in den folgenden Jahren Mittelplätze in der Württ. Oberliga, ehe man im Jahr 1993 auf Grund eines hartnäckigen Hautpilzes die Kämpfe absagen und in die Verbandsliga absteigen musste. Dann verpflichtet man 1994 Antonio Iannaccone aus Aalen als neuen Trainer und die Mannschaft belegte in der Verbandsliga einen beachtlichen 3. Platz. Pünktlich zum 25-jährigen Jubiläum der Ringerabteilung gelang dann der Wiederaufstieg in die Württ. Oberliga. In den folgenden Jahren werden dann Mittelplätze belegt. Die Mannschaft wird von einigen Stammringern verlassen und hat gegen die finanzstarken und mit ausländischen Ringer besetzten Oberligamannschaften keine Chance. Im Jahr 2005 muss die junge Mannschaft mit nur einem Sieg in die Württembergische Verbandsliga absteigen. Im Jahr 2007 verlässt dann Trainer Antonio Iannaccone die TSG nach 13 jähriger Trainertätigkeit in Richtung Oberliga zur KG Dewangen/Fachsenfeld II. Das Traineramt wird von den beiden Aktiven Torsten Oppold und Jürgen Trinkle übernommen, die zusammen mit Zoltan Fonai und Harald Trinkle 2010 den C-Trainerschein in der Sportschule Ruit erwerben.
Im Jahr 2002 richtet die TSG Nattheim erstmalig die Württembergischen Meisterschaften der Männer und der A-/B-Jugend im Freistil in der neuen Ramensteinhalle aus. Zudem erhält die TSG in den Jahren 2005 und 2009 das Vertrauen des Württ. Ringerverbandes und richtet die Internationalen Offen Baden-Württembergischen Meisterschaften im Frauenringen aus. Zudem hat sich die Ringerabteilung schon jahrelang als Ausrichter der Bezirksmeisterschaften bewährt und seit 2004 wird regelmäßig das Adolf-Koch-Gedächtnisturnier als Wanderpokalturnier ausgetragen. International beteiligte sich die Ringerabteilung an dem Jugendaustauschprogramm mit den USA und war im Jahr 2009 wieder zu einem Besuch im Bundesstaat Montana. Außerdem wurde das Frauenringen in Nattheim etabliert. Unter der Leitung von Trainerin Sabrina Oppold trainieren regelmäßig 6-8 junge Frauen auf der Ringermatte und konnten auf den Stuttgart Open bereits erste Erfolge erzielen und in ihrer Altersklasse die Mannschaftswertung erringen! Auf Turnieren und Meisterschaften wurden über die Jahre zahlreiche Titel und Meisterschaften errungen. Leider reichte es bis jetzt noch immer nicht zu einem Deutschen Meistertitel für die TSG Nattheim.
Am Sonntag, den 01.08.2010 wurde dann bei herrlichem Wetter vor der Ramensteinhalle
noch ein Frühschoppen mit einem deftigen Weißwurstfrühstück in gemütlicher Runde durchgeführt und mit einigen „Veteranen“ und Gästen über die guten alten Zeiten gesprochen. Zudem wurden eifrig Bilder von damals herumgereicht und alte Zeitungsberichte studiert. Damit ging eine tolle Jubiläumsveranstaltung zu Ende, die neben dem sportlichen Turnier auch genügend geselligen Anteil hatte und Alt und Jung wieder zusammen brachte.
Vielen Dank noch an alle beteiligten Mannschaften, den Gründungsmitgliedern, den zahlreichen Gästen, den Ringerfreunden e.V. und allen Spendern, Gönnern und Helfern, die zum Gelingen dieser tollen Veranstaltung beigetragen haben.
Geschrieben von Jürgen Trinkle