Das Derby auf der Nattheimer Halde bei sommerlichen Temperaturen verlangte beiden Mannschaften physisch eine Menge ab. Nach den kräftezehrenden Wochen und dem Mittwochsspiel für Nattheim gegen Bargau (0:0) gehen die Protagonisten im Ligaendspurt langsam auf dem Zahnfleisch. Nattheims Trainer Maximilian Laible zumindest schob den Chancenwucher seines Teams nach dem Spiel auf die Mammutwochent. „Da fehlt vor dem Tor in manchen Situationen einfach die Konzentration aufgrund der kräftezehrenden Spielen zuletzt.“
Vor enttäuschend wenig Zuschauern gab es zunächst kaum Torchancen, nach 20 Minuten bat der Unparteiische dann zu einer Trinkpause bei der frühsommerlichen Hitze. Danach gab es zehn Minuten lang wieder fußballerische Magerkost, bevor Nattheims Spielführer Franz Fischer mit einem sehenswerten Fallrückzieher übers Tor zielte. Die größte Chance hatte ebenfalls Fischer in der 37. Minute, als er freistehend nach einer Flanke von Patrick Brümmer den Ball direkt nahm und knapp am Tor vorbeizog. Das hätte die Führung sein müssen.
In der 58. Minute fiel das 0:1 wie aus heiterem Himmel, als Schnaitheims Lars Schmidt einen Abpraller auf der Nattheimer Torlinie vor die Füße bekam und trocken einschoss. Die Gäste wollten in der Folge das zweite Tor nachlegen, aber ein Weitschuss in der 60. Minute ging knapp am Kasten von Nattheims Keeper Franke vorbei.
Jetzt drückten die Hausherren auf einmal auf den Ausgleich und in der 76. Minute wurde das Engagement der Heimmannschaft belohnt. Luca Bass setzte sich im Strafraum gekonnt durch und schob per Außenrist unhaltbar für Schnaitheims Torhüter Heiko Karnisky zum Ausgleich ein. Nattheim wollte jetzt die Führung. Torjäger Brümmer setzte auf Außen zu einem sehenswerten Solo an, doch anstatt nach innen zum freien Mitspieler zu passen, probierte es der Führende der Torjägerliste lieber selbst und traf das Außennetz.
So nutzte Schnaitheim in der ersten Minute der Nachspielzeit einen Torwartfehler von Tobias Franke, der den Ball nach einer Ecke nicht festhalten konnte. Der Ball fiel erneut Schnaitheims Schmidt vor die Füße, der nur noch einschieben brauchte. Für ihn waren es die Treffer zehn und elf in der laufenden Spielzeit.
Doch dies war noch nicht der Sieg für die Gäste. In der vierten Minute der Nachspielzeit pflückte Nattheims Torjäger Brümmer eine schöne Flanke im Strafraum herunter und verwertete zum umjubelten Ausgleich. 31 Treffer hat Brümmer nun auf seinem Konto. Kurz danach war Schluss und dem Spielverlauf entsprechend ein gerechts Unentschieden perfekt.
Maximilian Laible ärgerte sich wie schon am Mittwoch gegen Bargau über die vielen vergebenen Chancen. „Wir haben extra am Freitag nicht trainiert, um die Köpfe etwas frei zu bekommen. Aber dann legen wir uns zwei Tore selber rein“, bedauerte der Nattheimer Trainer, der aber die Moral seiner Mannschaft lobte. „Wir hatten zudem ein Spiel mehr in den Knochen“, so Laible weiter.
In der Tabelle bleiben die Nattheimer zwar Vierter, haben nun aber schon sechs Punkte auf den Aufstiegs-Relegationsrang. Nur noch neun Punkte können die TSGler überhaupt noch holen.
Quelle: Heidenheimer Zeitung
TSG Nattheim: Franke, Zimmermann, M. Horsch (62. Bass), Fischer (62. M. Burr), Brümmer, Frank, Fl. Horsch, Lankes, Fa. Horsch, Hochholzner, Baamann (75. B. Burr)