Am Sonntag waren 10 Tennisdamen und 20 Herren zum Leistungsvergleich auf der Halde in Nattheim angetreten. Die Tennisabteilung der TSG Nattheim hatte wieder zum traditionellen Leistungsklassenturnier eingeladen. Seit Einführung des Leistungsklassenprinzip im Jahre 2010 durch den Württembergischen Tennis-Bund e.V. werden diese Turniere von der Tennisabteilung regelmäßig ausgerichtet. 2010 fand für den damaligen Tennisbezirk Ostwürttemberg/Staufen die Premiere selbst auch in Nattheim statt. – Leider waren die Anmeldungen für die 2019 ausgeschriebenen Altersklassen im Seniorenbereich so gering, dass diese für den Samstag vorgesehenen Disziplinen nicht gespielt werden konnten.
Umso erfreulicher war das Interesse der Aktiven. Der Ausschreibung entsprechend gehörten die Spielerinnen und Spieler in die Rubrik Freizeittennis. Jedoch sollte man sie keinesfalls als Anfänger abqualifizieren, sondern als leistungsorientierte Menschen, die Sport einen gesundheitlichen und ausgleichenden Stellenwert in ihrem Leben einen Platz eingeräumt haben, und ihn auch wettkampfmäßig betreiben. Das wurde den zahlreichen Zuschauern deutlich demonstriert. Alle Spiele, bei Damen und Herren, waren heiß umkämpft, öfter brachten erst ein Tiebreak oder sogar ein Match-Tiebreak die endgültige Entscheidung. Die Turniere wurden im Spiralsystem ausgetragen. Jeder Teilnehmer hatte in zwei Begegnungen die Möglichkeit, durch einen Sieg seine persönliche Tennisqualifikation nach dem LK-Rankingsystem zu verbessern.
Die besten drei Spielerinnen mit je zwei Siegen waren Sara Ahmed, TC Magdeburg, Susanne Petra Scholz, TC Oberkochen und Jessica Vandelli, TA SV Eintracht Kirchheim/D. Aber es waren keine einfachen Erfolge. Jede der Damen brauchte in einer Begegnung einen Match-Tiebreak-Gewinn.
Bei den Aktiven gehörten nach ihren Leistungseinstufungen Luca Benitsch und Moritz Speth vom gastgebenden Verein zu den „Gejagten“, nämlich zu den Spielern, gegen die ein Sieg einen lukrativen Zugewinn für niedriger Eingestufte bringen würde. Luca Benitsch fand an diesem Tag nicht seinen gewohnten Rhythmus und musste Spielfluss durch Kampfgeist ersetzen. Gegen seinen leistungsgleich eingestuften Gegner Niklas Greiner, TC Heidenheim, gewann er zwar deutlich den 1. Satz 6:1, aber den 2. nur knapp gegen den immer stärker aufkommenden Heidenheimer mit 7:5. Gegen seinen zweiten Kontrahenten, Michael Stutzmann, TC Ebnat, erspielte er ein optisch überzeugendes 6:2 / 6:2, aber nur in einer sehr stark umkämpften Partie. – Moritz Speth erzielte gegen Stutzmann das gleiche Resultat, aber in einer dynamischeren Spielanlage, wobei ihm sein 24 Jahre älterer, aber spielstarker Widersacher ebenfalls nichts schenkte. Im zweiten Match unterlag Speth gegen den ebenfalls zum Spitzenkreis zählenden Markus Minihoffer, SPG Heidenheim-Mergelstetten, im ersten Satz 6:7 und musste wegen stärker werdender Beschwerden beim Stand von 5:2 aufgeben. Minihoffer schloss sein Turnier mit einem weiteren 6:2 / 6:0-Sieg ab und gehört somit zu den Gewinnern des Tages. – Wohl die erfolgreichste Partie lieferte Dominik Bengelmann, TA SV Eintracht Kirchheim/D, der gegen einen gleichwertigen und einen besser eingestuften Gegner in vier Sätzen nur fünf Spiele abgab. – Zwei Siege durfte auch Michael Illenberger von der gastgebenden Abteilung für sich buchen, 6.0 7 6:0 gegen Luis Steier, TA SV Elchingen, und einen 6:4 / 4:6 / 10:8-Match-Tiebreak-Erfolg gegen Tobias Rief, TA SV DJK Stödtlen.
Insgesamt waren die gezeigten Leistungen in den 30 absolvierten Spielen sehenswert und teils sehr spannend. Die Spiele wurden zwar manchmal auch emotional geführt, waren aber sehr fair. Organisation und Durchführung ließen keine Wünsche offen und selbst die aufgezwungene Regenunterbrechung tat dem Turnier keinen Abbruch.
Eine ausführliche Bildergalerie folgt in den nächsten Tagen