Fußballkrimi im wfv-Pokal-Halbfinale der C-Juniorinnen
VfL Sindelfingen – SGM Großkuchen/Nattheim/Waldhausen 6:4 n.E.
(2:2 nach Verlängerung)
Mit einer Dreiviertelstunde Verspätung wurde das Halbfinale der C-Juniorinnen zwischen dem VfL Sindelfingen und der SGM Großkuchen/Nattheim/Waldhausen angepfiffen, da der Großkuchener Bus mit Mannschaft und Schlachtenbummlern aufgrund einer Sperrung der Autobahn mit einiger Verspätung am Glaspalast eintraf.
Die Sindelfingerinnen begannen mit sechs Spielerinnen aus dem aktuellen B-Juniorinnen Oberligakader. Der Rest der VfL Mädels spielt momentan in einer C-Juniorenstaffel (11er-Feld). Trotz des eigentlich übermächtigen Gegners entwickelte sich von Beginn an eine packende Partie zwischen zwei Teams, die sich gegenseitig nichts schenkten. Die mit einigen sehr schnellen Spielerinnen gespickte Großkuchener Mannschaft, die schon Crailsheim aus dem Pokal geworfen hatte, wurde zudem von zahlreichen Anhängern unterstützt und legte entsprechend viel Engagement an den Tag. Den ersten Treffer erzielte in der 13. Minute aber Sindelfingen. Nach einem Eckball stimmte die Zuordnung nicht richtig und eine Sindelfingerin traf mit einem wuchtigen Kopfball ins Tor der SGM. Die Juniorinnen der SGM hatten in der ersten Halbzeit ein Übergewicht im Mittelfeld. Auch die Defensive arbeitete sehr gut und ließ kaum Torchancen zu. Mit einigen schönen Spielzügen über Katharina Zembrod, Miriam Glatzel und Jaqueline Reimer sorgte die Mannschaft von Trainer Nicolai Glatzel auch für Torgefahr. Kurz vor der Pause konnte Miriam Glatzel den viel umjubelten Ausgleich erzielen. Ihr Schuss aus zirka 25 Metern passte genau unter die Latte.
In der zweiten Halbzeit machten die Spielerinnen der SGM Großkuchen/Nattheim/Waldhausen da weiter, wo sie in der ersten Hälfte aufgehört hatten. Mit viel läuferischem und kämpferischem Engagement konnten sie die VfL Mädchen weiter unter Druck setzen, sodass Sindelfingen nicht zu einem geordneten Spielaufbau kam. Nach 45 Minuten fiel dann aber der Treffer zum 2:1 für Sindelfingen. Die Aufmerksamkeit und Konzentration in der Sindelfinger Abwehr ließ anschließend nach, was sich umgehend rächte. Keine zwei Minuten später fiel der Ausgleichstreffer. Melina Riek wurde mustergültig angespielt, konnte sich von der VfL Abwehrspielerin lösen und hatte damit den kürzesten Weg zum Sindelfinger Tor. Aus 16 Metern ließ sie der Torspielerin keine Chance und traf zum 2:2.
Das Spiel der Sindelfingerinnen wurde nun immer härter, was die SGM Mädels deutlich zu spüren bekamen. Einige unschöne Fouls, darunter auch einige Male an der Torspielerin Marie Gartenmeier brachten unnötige Unruhe ins Spiel. Dabei verpasste es der ansonsten gut leitende Schiedsrichter ein Zeichen zu setzen. Auf der linken Abwehrseite wurde Leonie May sehr gefordert. Sie musste viele Laufduelle und Zweikämpfe bestreiten, konnte diese aber fast alle gewinnen, was gegen ihre um zwei Jahre ältere Gegenspielerin umso höher zu bewerten ist. Nach einem erneuten Foul an Melina Riek, welches ungeahndet blieb, beschwerte sie sich beim Unparteiischen und erhielt dafür eine fünfminütige Zeitstrafe. Auch in Unterzahl kämpften die Juniorinnen der SGM tapfer weiter und zeigten große Moral. Auf beiden Seiten gab es noch einige Chancen, welche aber allesamt ungenutzt blieben. Drei Minuten vor Ende der regulären Spielzeit wurde Jaqueline Reimer im gegnerischen Strafraum durch ein klares Foul zu Fall gebracht. Der Schiedsrichter verwehrte den SGM Mädels aber den fälligen Strafstoß und ließ das Spiel weiterlaufen.
So ging es in die Verlängerung. Beide Mannschaften versuchten noch einmal einen Treffer zu erzielen, was aber keinem Team gelang. Beim Stand von 2:2 pfiff der Schiedsrichter die Partie ab und es folgte als dramatischer Höhepunkt bei Flutlicht das Elfmeterschießen.
Melina Riek und Katharina Zembrod konnten ihre Elfmeter verwandeln, der VfL konnte jeweils ausgleichen. Danach verschossen zwei Spielerinnen der SGM, während die Sindelfingerinnen die Nerven behielten, so dass nach vier Elfmetern das Ergebnis von 6:4 feststand.
Insgesamt war der Kader der SGM Großkuchen/Nattheim/Waldhausen, der aus vier Mannschaften der Spielgemeinschaft zusammengestellt wurde, über weite Teile der Partie das spielerisch bessere Team, obwohl die Juniorinnen nur im wfv-Pokal aufs 11er-Feld spielen. Taktische Schwächen wurden durch enorme Laufbereitschaft und Kampfgeist ausgeglichen. Zudem standen vier D-Juniorinnen in der Startelf.
Trotz der unglücklichen Niederlage können die Mädels stolz sein, da sie als erste Mädchenmannschaft des Bezirks Kocher-Rems den Einzug in ein wfv-Pokal-Halbfinale geschafft haben.
Für die SGM spielten: Marie-Sophie Gartenmeier, Mirjam Burkert, Melanie Schober, Celine Dambacher, Leonie May, Julia Egetenmayer, Jaqueline Reimer, Miriam Glatzel, Katharina Zembrod, Lina Hammer, Melina Riek, Nina Weber, Alicia Scharr, Ann-Kathrin Gartenmeier, Marilena Gentner